unnötige Niederlage gegen Schwedt – Bericht von Fupa

Schwedt knockt Zehdenick in der 91. Minute aus

Der Knock-out für den SVZ kommt per Freistoß in der Nachspielzeit – selbst verschuldet durch ein dummes Foul.
Nach dem Abpfiff haderte Gastgeber-Coach Daniel Runge zunächst lautstark mit dem Schiri-Gespann wegen eines nicht gegebenen Platzverweises gegen einen Schwedter. Treffender war wenig später seine Kurz-Analyse: „Wer so dumm ist, in der Nachspielzeit solch ein Foul am Strafraum zu begehen, der hat den Sieg auch nicht verdient.“ Das Ergebnis war das umgekehrte Spiegelbild der Vorsaison. Am 21. Spieltag foulte ein FCS-Akteur einen Zehdenicker genau eben an jener Strafraumgrenze und der Freistoß führte in der Nachspielzeit zum umjubelten Gastgeber-Erfolg.
Bei Sommerhitze mussten die Oderstädter auf ihren verletzten Angreifer Nico Hanse verzichten; die angeschlagenen Nico Hubich und Michal Studzinski saßen zunächst auf der Bank. Bjarne Zenk musste als Linksverteidiger ran. Neuzugang Marcin Wawrzyniak sollte vorn für Unruhe sorgen. Beide machten ihre Sache gut, doch fehlte dem Gäste-Spiel durch die Umstellungen Kreativität und Tempo bei allen Offensivbemühungen.

FCS-Torwart Bartosz Klonows-­ki hielt mit grandiosem Reflex einen Schuss von Eric Nowak (19.). Nach einem Diagonalpass von Radeslaw Stasiak auf Philipp Ulrich erreichte die scharfe Flanke Michal Adamczak, dessen Schuss noch abgeblockt wurde (25.). Einen der vielen beiderseitigen Fehlpässe im Mittelfeld eroberte Stefan Kerl – aus 25 Metern landete das Leder am Innenpfosten des Gäste-Gehäuses (28.).

Nachdem Lukasz Kargol beim Gast ebenfalls verletzt passen musste (52.), ging der eingewechselte Hubich auf seine angestammte linke, Zenk auf die rechte Abwehrseite. Insgesamt kam beiderseitig mehr Struktur ins Spiel. Ulrich setzte den Ball nach Doppelpass mit Michal Adam-­czak knapp am langen Pfosten vorbei (55.). Eine schöne Kom-­bina­tion über rechts mit dem eingewechselten Studzinski endete erneut bei Adamczak, der scharf zum 0:1 ins lange Eck traf (65.).

„Ein ziemlich strittiger Brandt- Freistoß landete zunächst in unserer Mauer, gegen Adrian Witturs Kopfball aus Nahdistanz streckte sich Klonowski erfolgreich und lenkte ihn über die Querlatte“, erinnert sich Coach Uwe Zenk an die nächste Szene (69.). Drei Minuten später musste er aber doch das 1:1 notieren, als Christoph Neberts mustergültiger Pass in die Tiefe von John Lormis zum 1:1-Ausgleich genutzt wurde – der Schütze umkurvte noch Schwedts Keeper (72.).

Die Gäste steckten den Gegentreffer gut weg, Studzinski (75.) und Ulrich per Kopf (78.) deuteten weitere Gefahr an. Nachdem sich die Spieler hüben wie drüben wohl bereits auf das Remis eingestellt hatten, zog der bis dahin agilste und beste Zehdenicker (Lormis) so lange am Trikot von Manuel Fuchs, dass dem Referee nichts anderes übrig blieb, als einen Freistoß für die Oderstädter zu geben. Aus idealer Position für einen Linksfuß (rechtes Strafraumeck) zimmerte Ulrich das Leder konzentriert ins lange Eck – 1:2 (90.+1). Jubel auf der einen und Frust auf der anderen Seite beendeten das Spiel.

Der von den Zehdenicker Presseverantwortlichen auserkorene „Lieblingsgegner FC Schwedt“ entführte endlich mal wieder drei Punkte aus dem SVZ-Stadion und ist mit zwei Siegen erst einmal erfolgreich in die Saison gestartet. Wie lange der schmale Kader die Punkte weiter einfahren kann, wird sich schon am kommenden Sonnabend beim ambitionierten Aufsteiger aus Glienicke (diesmal 1:1 bei Chemie Premnitz) zeigen.