Bericht der Kremmener zum Testspiel

Notelf mit Courage

Die Winterpause und ihre Wehwehchen. Testspiele, Trainingsprogramme und Urlaubspläne stehen fest, doch dann kurz vor Ultimo werfen Unwägbarkeiten die Vorbereitungen über den Haufen. An diesem Zwang zur Flickschusterei hat FCK-Coach Falk Franke beim Testspiel gegen den SV Zehdenick wieder einige Nerven gelassen. Bei der 3:4-Last-Minute-Pleite schlug sich seine Notelf (nur 12 Akteure im Spielkader) aber wacker.

Durch viele kurzfristige Absagen musste er wieder mächtig improvisieren, damit die Begegnung überhaupt stattfinden konnte. „Bei uns war nach dem Abschlusstraining richtig Not am Mann. Daher musste ich auf sechs Spieler der Zweiten zurückgreifen, damit wir vollzählig sind“, so der angefressene Franke. Das erst in der Woche anberaumte Aufeinandertreffen der FCK-Reserve bei TuS Dabergotz musste so gleich wieder gestrichen werden. Ungeachtet des Stresses im Vorfeld, war der Marwitzer mit dem Auftritt auf dem Kunstrasenplatz in der Havelstadt aber ganz zufrieden.

„Von einem Testspiel im eigentlichen Sinne konnte ja keine Rede sein, es war eine Trainingseinheit und ein kleiner Überlebenskampf auf dem Feld. Wir haben uns hier gut verkauft.“ Zwar ging der gastgebende Landesligist bereits in der dritten Minute in Führung durch Neuzugang Can Yildiz in Führung, nachdem Kremmen eine brenzlige Szene nicht klären konnte. „Anschließend hatten wir den Gegner im Rahmen unserer Möglichkeiten aber gut im Griff, haben hoch verteidigt und früh gestört. Aus dem Spiel haben wir keine Chancen zugelassen.

Weil Zehdenick außerdem recht sorglos in der Raumaufteilung agiert habe, seien hier und da Konter möglich gewesen. Die konnten vor allem die schnellen Marc Kaiser und Patrick Breyer nutzen, die für Furore in der Offensive an diesem Tag sorgten. In der 29. Minute vollendete Breyer eine Co-Produktion mit Kaiser zum 1:1-Ausgleich. Mit dem nicht ungerechten Zwischenstand wurden auch die Seiten gewechselt. In der zweiten Halbzeit knüpfte der FCK weiter an die engagierte Vorstellung an. Nach Vorarbeit von Breyer netzte diesmal Kaiser sogar zur Führung ein (63.).

„Man hat mit zunehmender Spieldauer aber schon gemerkt, dass Zehdenick mehr Druck machen konnte. Latte und Pfosten waren noch dabei. Meinen Spielern kann ich da aber keinen Vorwurf machen“, erklärte Franke. Nach einem eigenen Einwurf musste man erst das 2:2 durch Ole Schönefuß (70., weitere SVZ-Verpflichtung des Winters) und dann auch das 2:3 von Christian Voß hinnehmen. „Ärgerlich war dieser Treffer, weil wir Sekunden zuvor selbst das 3:2 machen können und durch einen Ballverlust in einen Gegenstoß gerannt sind.“ Der Kreisoberligist gab sich aber nicht geschlagen.

Auch wenn man sich nur noch sporadisch von Zehdenicker Angriffen entlasten konnte. Kurios: In der 86. Minute wähnte der SVZ einen Ball bereits im Toraus. Die Kugel prallte jedoch von der Eckfahne zurück ins Feld. Kaiser war geistesgegenwärtig zur Stelle und passte zu Breyer quer, der seinen Doppelpack schnürte – 3:3 (86.). Dass Zehdenick mit dem Schlusspfiff noch per Kopfball von Kevin Höpfner nach einem Freistoß der Siegtreffer glückte, schmälerte die Leistung des FCK nicht. Franke: „Wir haben taktisch clever agiert. Körperlich habe ich keinen Unterschied gesehen, obwohl Zehdenick schon 3 Wochen trainiert. Dafür ein Lob an Team.“

FCK: Schneider – Hecht, Schiprowski, Paulig, Henning (46. Wünsch), Fürstenberg, Kevin Hergt, Braun, Böttcher, Breyer, Kaiser