Zehdenick wird Vierter beim Master / FuPa Bericht

Zehdenick zeigt zwei Gesichter im OHV-Masters. In der Gruppenphase stark, lies man in den Hauptrunden den Gegner stark aussehen.Autor: MOZ.de / Stefan Zwahr

„Die Nummer eins“: Die Fußballer des Oranienburger FC Eintracht besangen ihren Sieg beim prestigeträchtigen Oberhavel-Hallenmasters. In den beiden Vorjahren hatten sie dem Ortsrivalen TuS 1896 Sachsenhausen beim Feiern zusehen müssen.
ORANIENBURG GEWINNT OBERHAVEL-MASTER
Gefühlte Ewigkeit des Wartens ist vorbei: Oranienburg gewinnt Endspiel gegen Altlüdersdorf mit 3:1 / Titelverteidiger Sachsenhausen scheitert im Halbfinale
Auf den Tag genau elf Jahre nach dem letzten Triumph schrieb sich der gastgebende Oranienburger FC Eintracht wieder in die Siegerliste des Oberhavel-Hallenmasters ein. Der Brandenburgligist feierte am Sonnabend in der ausverkauften MBS-Arena bei der 19. Auflage seinen zweiten Sieg.

„Es ist gut, dass wir mal einen anderen Sieger sehen. Dass es unser Team ist, macht es um so schöner. Wir haben eine gefühlte Ewigkeit auf den Titel gewartet“, bemerkte OFC-Präsident Jürgen Peter. In den beiden Vorjahren hatte Stadtrivale TuS 1896 Sachsenhausen triumphiert.
Beim letzten Erfolg der Oranienburger (damals noch in der Henrietten-Halle) standen Spieler wie Daniel Kraatz, Christian Lochow, Sven Hartmann und Ronny Rohde auf dem Feld. Von der aktuellen Truppe war nur Jerome Malanowski dabei. „Für den Verein ist es ein wichtiger Erfolg, weil mehr als ein Jahrzehnt vergangen ist“, betonte Trainer Hans Oertwig, der 2007 und 2011 den SV Altlüdersdorf zum Sieg geführt hatte. Der Oberligist (vier Erfolge) hätte am Sonnabend zum Rekordchampion werden können, verlor aber das Endspiel vor knapp 900 Zuschauern mit 2:3. „Bis zum Finale haben wir einfachen Fußball gespielt. Dann haben wir diesen Spaß verloren und keine Chancen kreiert“, bemängelte Faruk Sentürk, der zum „besten Spieler“ gewählt wurde. „Ich hätte lieber den großen Pokal gewonnen.“
Dieser stand zwei Jahre im Vereinsheim des TuS 1896. Der Titelträger hatte den OFC im ersten Turnierspiel am Rande einer Niederlage. Erst ein Patzer von Schlussmann Nick Schrobback (der später grandios hielt und zum „besten Torwart“ gewählt wurde) ermöglichte der Eintracht in einem wenig spektakulären Spiel den Ausgleich.
Zweieinhalb Stunden später standen die Hausherren vor dem Aus. Im letzten Gruppenspiel gegen den Landesligisten Blau-Weiss Hohen Neuendorf musste ein Sieg her, um dem TuS ins Halbfinale zu folgen. Für den OFC wurde es zur Zitterpartie – trotz einer schnellen 3:0-Führung. Hohen Neuendorf drehte die Partie (4:3) und kassierte erst in der Schlussminute die entscheidenden Gegentreffer zum 4:6. „Wir waren zu nachlässig und haben die Quittung bekommen“, urteilte OFC-Abwehrspieler Frederik Schütze. Für Blau-Weiss-Coach Torsten Thiel hatte die Niederlage und das damit verbundene Aus „einen bitteren Beigeschmack“. Grund war die Rote Karte gegen Keeper Rene Hartmann unmittelbar nach dem Oranienburger 4:5. Referee Michael Wendorf ahndete eine Tätlichkeit, da der Schlussmann gegen den Torschützen Frederic Schütze nachgetreten habe. „Ich habe nichts gesehen. Und der Spieler versichert, er hat nichts gemacht“, so Thiel. Turnierleiter Ingo Widiger: „Das war eine klare Sache und die richtige Entscheidung.“
Neben Hohen Neuendorf blieb in Gruppe A auch Forst Borgsdorf auf der Strecke. Gegen den Landesligisten war der TuS im letzten Spiel nach zwei Remis gefordert. „Minimalziel war, diese Partie mit zwei Toren Differenz zu gewinnen. Dass ich die beiden Tore mache, ist um so schöner“, freute sich Edgar Kordecki. In den Vorjahren hatte der 20-Jährige das Turnier als Zuschauer verfolgt. „Ich bin froh, nun dabei sein zu dürfen. Es ist immer geil, vor so einer Kulisse zu spielen. Wenn man trifft, und der Geräuschpegel steigt, ist das irre.“
Für Stimmung sorgten auch die Mannschaften in GruppeB. In dieser setzten sich der favorisierte SVA und Landesligist SV Zehdenick durch. Letzterer startete mit Siegen gegen die Ligakontrahenten FC 98 Hennigsdorf (3:1) und SC Oberhavel Velten (3:1). „Da haben wir Fußball gespielt und richtig gute Spiele gemacht“, lobte Sascha Michael. Dann setzte es aber klare Niederlagen gegen Altlüdersdorf (1:4), im Halbfinale gegen den OFC (2:7) und im Spiel um Platz 3 gegen den TuS (0:7). „Das war sehr dürftig. Ob Mentalität oder Kopfsache, ich weiß es nicht. Das war absolut schlecht. So dürfen wir uns nicht abschießen lassen.“ Ähnlich enttäuschend verlief der Tag für Velten und Hennigsdorf, die in der Vorrunde rausflogen.
Während der OFC sein Halbfinale gegen Zehdenick nach einer zwischenzeitlichen Schwächephase souverän gewann, ging es im zweiten Spiel der Vorschlussrunde spannend zu. Sachsenhausen hatte gute Möglichkeiten, um gegen den SVA auf 2:0 zu stellen, kassierte durch einen der wenigen guten Angriffe des Oberligisten aber den Ausgleich. Im Neunmeterschießen zog der Titelverteidiger den Kürzeren.
Daher wollte sich Nick Schrobback nicht so recht über seine Einzelehrung freuen. „Wir haben spielerisch nicht so überzeugt, wie wir es wollten und hätten mehr Tore schießen können.“ Den Turniersieg seiner ehemaligen Mannschaft bezeichnete er als verdient. „Oranienburg war mal wieder dran. Sie haben auch in schwierigen Situationen bestanden. Respekt.“