Zweite schießt 5 Tore, holt aber nur einen Punkt gegen Häsen – Bericht der MAZ

Kreisliga West: Karstens Viererpack reicht nicht – Häsener SV in Zehdenick mit 5:5-Remis

Kreisliga West: Torfestival beim SV Zehdenick II – nach zehn Treffern trennen sich beide Mannschaften mit einem Unentschieden.

Die 60 Zuschauer beim Kreisliga-Derby zwischen der Reserve des SV Zehdenick und dem Häsener SV bekamen am 17. Spieltag der West-Staffel Oberhavel/Barnim für ihr Geld mächtig was geboten. Zehn Treffer fielen insgesamt und verteilten sich gerecht auf beide Mannschaften, so dass am Ende beide Teams auch jeweils einen Punkt einfuhren.

Gastgeber Zehdenick trennt gegenwärtig nur ein hauchdünner Vorsprung vom ersten Abstiegsplatz. Jeder Punktgewinn damit immens wichtig für die Reserve des Landesligisten. Die Gäste aus Häsen stehen im gesicherten Mittelfeld, ein Punktgewinn gegen den Drittletzten der Tabelle vermeintlich eine Pflichtaufgabe; auf dem Papier.

Gespielt wurde auf dem Kunstrasenplatz, der Rasenplatz für die Kreisliga noch gesperrt, wohl auch, um für das anstehende Landesliga-Spiel geschont zu werden. Die Zehdenicker legten los wie die Feuerwehr. Ehe sich die Gäste versahen, lagen sie 0:3 zurück. Gespielt waren da gerade einmal zehn Minuten. Getroffen hatte Winterneuzugang Tobias Karsten mit lupenreinem Hattrick innerhalb von sechs Minuten (3., 7., 10.). Karsten war erst im Winter nach Zehdenick gewechselt. Christoph Hempel gelang zwar anschließend der 3:1-Anschlusstreffer für die Gäste (20.), doch die Gastgeber erhöhten noch vor dem Pausenpfiff durch Fabian Wegener (29.) und erneut Karsten (32.), ehe erneut Hempel – diesmal per Elfmeter – zum 5:2-Pausenstand traf (44.).

„Wir haben die ersten Halbzeit komplett verschlafen, sind viel zu überheblich ins Spiel gegangen. Ohne Körpersprache, ohne Körperspannung; so etwas darf uns einfach nicht passieren“, haderte Gästetrainer Rene Boltze mit der Darbietung seiner Mannschaft. Zudem stellte er sein Team für den zweiten Durchgang um, „wir hatten ja nach dieser ersten Halbzeit nichts mehr zu verlieren“.

Mit einem zusätzlichen Stürmer starteten die Häsener anschließend die Aufholjagd. Der eingewechselte Richard Grabow war es dann auch, der zunächst zum 5:3-Anschluss traf (70.), ehe wenig später Vierfachtorschütze Karsten mit einer roten Karte vom Platz gestellt wurde. Nach einem taktischen Foulspiel an ihm hatte er sich zu einer Tätlichkeit hinreißen lassen, die Gastgeber somit die letzten knapp 20 Minuten Spielzeit in Unterzahl. „Das spielte uns sicher zusätzlich ein wenig in die Karten“, so Boltze. Nils-Jari Schütze (77.) und Lukas Eckfeld (80.) gelang tatsächlich noch der 5:5-Ausgleich für den Häsener SV, bei dem es bis zum Abpfiff dann auch blieb.

„Wir hatten auch nach dem 5:5 noch genug Zeit, das 6:5 vernünftig auszuspielen. Aber es hat heute nicht funktioniert. Es war ein langsames Spiel mit vielen Spielunterbrechungen, sehr zerfahren, wir waren am Ende bei unserer Aufholjagd zu hektisch. Letztendlich müssen wir mit dem Punkt leben, aber ich mit der heutigen Leistung absolut unzufrieden“, so Boltze. „Mehrere Spieler hatten heute nicht ihren besten Tag. Aber wenn es nicht läuft, muss man andere Tugenden auf den Platz bringen. Die Einstellung muss stimmen. Wir sind nicht der Überflieger der Kreisliga, sondern Tabellensechster. Da muss man jedes Spiel mit 100% auf den Platz gehen.“