Zehdenicks Ü35 wird Gesamtkreismeister

Kreismeisterschaftsendspiel in Werneuchen, Sonntag, 16.06.2019, 15:00 Uhr

SV Zehdenick – FV Preussen Eberswalde    2:1 (2:1)

Aufstellung: Bormeister – Conrad, Wunsch, Kols, Bartel, Niemann, Elor, Manzel, Jendreck (71.Dahlke), Sohny, Wilke (80.Lange), (Nadler, Kassuhn)

Tore: 1:0 Elor (21.), 2:0 Manzel (29.), 2:1 Szecsi (38.)

Schiedsrichter: Steffen Misdziol

Assistenten: Steffen Gloge, Dietmar Müller

Zuschauer: 25

Nachdem es durch Stefan Elor Kritik in Richtung des Fußballkreises (Bericht 1, unten zu lesen) gab, äußerte sich der Vorsitzende Michael Reichert (Bericht 2) wie folgt: „Genau aus diesem Grund haben wir vor fünf Jahren einen Senioren-Endspieltag um die Kreismeisterschaft und einen eigenen Kreispokalendspieltag für Senioren ins Leben gerufen, damals auch in enger Absprache mit den Vereinen, um den Seniorenfußball gebührend zu würdigen.“ Weiterhin gab er an, warum nicht schon in Bötzow der SVZ mit dem Staffelsiegerpokal ausgezeichnet wurde. „Weil wir einen würdigen Rahmen schaffen wollen. Als der SV Zehdenick am Sonntag Staffelsieger wurde, waren wohl 22 Zuschauer da. Ist das jetzt ein passender Rahmen? Wir wollen die Sieger gebührend in Werneuchen ehren.“

Als die Kicker des SV Zehdenick nach über einer Stunde Fahrt in Werneuchen ankamen staunten sie nicht schlecht. Der Austragungsrasen entpuppte sich als echte Wiese. Das hatte wahrlich wenig mit einem gepflegten Rasen zu tun, dem man in einem Endspiel bzw. Turnier der Senioren anbieten konnte. Nun ja, kann man nichts machen. Aber weiter ging es. An der Umkleidetür unserer Kicker prangte doch tatsächlich die Aufschrift „FV Zehdenick“. Kurze Verwunderung. Vielleicht war auch die Vorbereitungszeit auf dieses Event seitens der Veranstalter zu kurz. Wer weiß. Nachdem sich beide Mannschaften warm gemacht hatten, wurde noch kurz vor dem Anpfiff die Ehrung beider Staffelsieger dazwischengeschoben. Der FV Preussen Eberswalde in der Oststaffel und der „SSV Zehdenick“ in der Weststaffel. Moment mal, der „SSV“? Man scheint sich also perfekt auf das Spiel und deren Mannschaften vorbereitet zu haben. Zelebriert wurde das ganze über einen Klapptisch und zwei Standboxen. Wahrlich ein würdiger Rahmen für beide Mannschaften. Und wo war eigentlich das angekündigte Publikum? Handgezählte 21 Leute (wobei hier schon die Ordner und Verantwortlichen inbegriffen sind) standen auf der Kabinenseite und fünf auf der anderen Seite. Ok, laut fussball.de waren es 120 Zuschauer. Hier sei aber angemerkt, dass es anscheinend die Gesamtzahl aller Leute war, welche an diesem Tag auf dem Sportplatz waren, Ü35, Ü45 und Ü50 inbegriffen. Nun ja, sparen wir uns weitere Kommentare.

 

Kommen wir nun zum Spiel. Beide Mannschaften begannen mutig und beide versuchten nach vorne zu spielen. Eberswalde besaß in diesem Spiel die feinere Klinge, Zehdenick verlor aber nie den Kampfgeist. In der 21.Minute bekam der SVZ einen Freistoß zugesprochen. Gut 30 Meter vom Tor entfernt. Elor schnappte sich das Leder und nagelte es unten ins rechte Eck – 1:0. Schlussmann Lichtenberg sah dabei nicht gut aus. Plötzlich Gewusel im Zehdenicker Strafraum. Gerner kommt an den Ball, schießt aber rechts vorbei. Nach knapp 30 Minuten erhöht der SV Zehdenick auf 2:0. Niemanns Ecke fliegt weit. Wunsch kann den Ball per Kopf zurück vors Tor bugsieren. Manzel springt hoch und vollendet mit dem Rücken. Nun kam Eberswalde immer besser ins Spiel. Nach einer Ecke verpasste Urbanowicz nur um Millimeter per Kopf. In der 37.Minuten wird Manzel freisgespielt. In Abseitsverdächtiger Position läuft er allein auf Lichtenberg zu. Bereits umspielt vertändelt er doch den Ball. Das hätte das 3:0 sein müssen. Kurz darauf rächte sich die vergebene Chance. Durch eine lange Flanke kommt Szecsi an den Ball und schiebt an Bormeister vorbei. Sohny versucht noch zu retten, aber das Schiedsrichtergespann entscheidet auf Tor. Kurz darauf ist Halbzeit.

Eberswalde macht in der zweiten Hälfte mit dem weiter, womit sie aufgehört haben – Angriffe fahren. Musick setzt das erste Achtungszeichen. Er schießt knapp rüber. In der 44.Minute ist er wieder zur Stelle. Allein läuft er auf den rauslaufenden Bormeister zu und überlupft diesen. Doch der Ball landet knapp im Aus. Zehdenicks Abwehr schwimmt nun, doch Eberswalde kann diese Phase nicht nutzen. Hellmich verzeiht für seine Farben und Elor köpft auf der anderen Seite nach einer Ecke ans Lattenkreuz. In der 53.Minute kann sich Bormeister im SVZ-Tor das erste Mal auszeichnen, als er bei einem langen Ball noch mit den Fingerspitzen dran ist. Nun spielt fast nur noch Eberswalde, doch sie bekommen den Ball nicht unter. Auf der anderen Seite kommt Niemann zum Abschluss. Dessen Schuss ist aber zu harmlos. Wieder ist Eberswalde am Zug und wieder muss Bormeister eingreifen. Dieses Mal klärt er mit dem Fuß. Auch Maerz (67.) und Hellmich (68.) scheitern. Zehdenick setzt nun auf Konter. Einer davon ist besonders gefährlich. Manzel versucht es mit einem Lupfer. Die Auswechselbank jubelt bereits, doch der Ball geht knapp über die Latte. In den letzten Minuten versuchen die Preussen alles, um noch den Ausgleich für die Verlängerung zu erzielen. Der SV Zehdenick kann sich hier bei ihrem Keeper bedanken, der keinen mehr reinlässt. Zunächst hält er einen Hackeschuss stark und dann ist er bei Sasses Schuss aus 30 Meter zur Stelle, als er den Ball aus der rechten Ecke kratzt. Und auch der Aushilfslibero Sohny machte seinen Job an diesem Tag sehr gut und stand des Öfteren goldrichtig. Vier Minuten lässt der Unparteiische nachspielen. Und dann ist Schluss. Riesen Freude beim SV Zehdenick. Als erstes Ü35-Oberhavelteam können sie die Kreismeisterschaft für sich entscheiden.

Trainer Lange sagte vor dem Spiel: „Wir sind klarer Außenseiter, aber wenn Eberswalde der Storch ist und wir der Frosch, so können wir sie trotzdem noch würgen, auch, wenn wir schon in dessen Maul sind.“ Eine Ansprache, die völlig auf das Spiel passte. Eberswalde machte das Spiel, aber Zehdenick kämpfte und war einfach cleverer.

Und wir bleiben dabei. Wer in seiner Liga den Staffelsieg holt, muss sich Kreismeister schimpfen dürfen. In Oberhavel ist das der SV Zehdenick und in Barnim der FV Preussen Eberswalde.

 

Bericht 1: (https://www.sportbuzzer.de/artikel/es-fehlt-die-wertschatzung-und-die-anerkennung/?fbclid=IwAR0m8h6DqPpP7nBCwziytJCYeogAyTgQM4WRvWne1e0ZqMEHzrq7lbgxpi0)

Bericht 2: (https://www.sportbuzzer.de/artikel/michael-reichert-respekt-ist-absolut-vorhanden/?fbclid=IwAR1kaa2SsRhg34ymzsFnIgZKClQ8660siIFPHlRwZeoKrVHcah09I0H_SbA)