Viel Erfolg Kerli! – Bericht der MOZ zum Gesundheitszustand von Stefan Kerl

Stefan Kerl

Stefan Kerl arbeitet am Comeback

Stefan Zwahr / 21.02.2018, 14:47 Uhr

Von Stefan Zwahr

Wenn der SV Zehdenick am Sonnabend in die Rückrunde der Fußball-Landesliga startet, wird Stefan Kerl erneut nicht zum Kader gehören. Der 27-Jährige hat vor 432 Tagen sein letztes Spiel bestritten. Ein Knorpelschaden in der Hüfte beschäftigt den Offensivspieler seither nicht nur in körperlicher Hinsicht. Mittlerweile blickt der Stürmer aber zuversichtlich nach vorn.

Dabei kann Stefan Kerl einen Termin für sein Comeback noch gar nicht nennen. „Ob es noch für einen Einsatz in dieser Saison reicht, weiß ich nicht. Ich würde mich natürlich freuen. Aber wenn es nicht so kommt, bin ich auch nicht traurig.“ Nach einer 14-monatigen Leidenszeit würde es auf eine Woche mehr oder weniger auch nicht ankommen. „In vier Wochen wird es eine letzte Untersuchung geben. Die muss ich abwarten. Das Schlimmste wäre, wenn mir der Arzt dann sagt, dass ich nie wieder spielen darf. Aber davon gehe ich eigentlich nicht aus. Ich habe ein gutes Gefühl.“

Am 16. Dezember 2016 hat Kerl sein bislang letztes Spiel bestritten. Wie so oft hatte er danach Schmerzen. „Beim Sport selbst habe ich nie Beeinträchtigungen verspürt. Aber nach den Spielen hat es immer wieder höllisch geschmerzt.“ Grund dafür war ein Knorpelschaden in der Hüfte. „Normal ist das in meinem Alter nicht“, berichtet der SVZ-Akteur. Warum traf es ihn doch? „Es hat sich eine Verkalkung gebildet, die den Knorpel kaputt gemacht hat. Das kann im Alter passieren, ist bei mir aber durch den Sport schlimmer geworden und dadurch so früh aufgetreten.“ Kerl musste gleich zwei Mal unter das Messer. „Zunächst wurde die Verkalkung entfernt, damit die Hüftkugel glatt ist. Dann wurde künstlich gezüchteter Knorpel eingesetzt. Wäre ich ein paar Jahre älter gewesen, hätte ich wohl eine neue Hüfte bekommen.“

Die Zeit ohne Sport sei die Hölle gewesen. „Das erste halbe Jahr war am schlimmsten. Dann habe ich wieder für mich selbst angefangen“, berichtet Kerl von regelmäßigen Besuchen im Fitnessstudio. Dort befinde er sich seit gut sechs Monaten im Aufbautraining. Dadurch fehle seither ein wenig die Zeit, um das Training beim SVZ als Zaungast zu verfolgen. „Dennoch ist es immer noch schlimm, wenn ich sehe, wie viel Spaß meine Teamkollegen haben. Wenn du dein Leben lang im Team trainiert hast, ist es grausam, auf einmal allein arbeiten zu müssen. Du weißt zwar, worauf du hinarbeitest, aber schlimm ist es trotzdem.“

Mittlerweile kann Stefan Kerl schon Krafteinheiten mit der Mannschaft machen. „Klar freut mich das riesig. Nun bin ich richtig heiß drauf, es zurück auf den Platz zu schaffen. Ich hoffe, dass es am 21. März vom Arzt grünes Licht gibt.“

Unter Druck will sich Stefan Kerl nicht setzen. „Die Frage ist auch, ob ich der Mannschaft derzeit überhaupt helfen kann. Es ist toll, wie es in dieser Saison läuft. Da muss ich mich schon fragen, ob es vorher an mir lag“, scherzt der Stürmer. „Ich hoffe, dass ich wieder reinkomme und mir meinen Stammplatz zurückholen kann.“