Bericht des Sportbuzzer – SV Zehdenick engagiert sich für afrikanisches Land

SV Zehdenick spendet Trikots und Bälle für Kinder in Kenia

Christoph Brandhorst

Märkische Allgemeine Zeitung

Fußballverein aus der Havelstadt unterstützt Afrika-Projekt der Himmelpforterin Heike Obst mit Trikots, Trainingsanzügen und Bällen. Auch seinen „ökologischen Fußabdruck“ will der Verein verringern.

Heike Obst bekommt das Lächeln gar nicht mehr aus dem Gesicht, als sie die vier vollgepackten Kisten mit Jugendtrikots, Trainingsanzügen und Bällen erblickt – wie wird es da erst den Kindern und Jugendlichen in der kenianischen Stadt Kisumu gehen, für die die wertvolle Fracht bestimmt ist. Die Himmelpforterin, die in der Zehdenicker Stadtverwaltung arbeitet, pflegt seit einigen Jahren familiäre Beziehungen in das ostafrikanische Land – ihr Sohn Bruno ist vor einiger Zeit dorthin ausgewandert und mit einer Kenianerin liiert. Jetzt will Heike Obst helfen, glückliche Kinderaugen sind dabei ihr größter Lohn. „Die werden sich riesig freuen“, sagt sie.
Auch Peter Hildebrandt, der Vorsitzende des SV Zehdenick, freut sich. „Wir finden, das ist eine sehr gute Sache, die unterstützen wir gerne.“ Also durchforstete man am Havelsportplatz die Schränke und Trikotkoffer – und stellt nun zur Verfügung, was zu entbehren ist. „Beim Fußball“, so berichtet Heike Obst, „lernen die Kinder in Kenia Disziplin und Zusammenhalt. Das Wichtigste ist aber: Sie sind nicht auf der Straße.“ Gespielt werde vor allem barfuß im Sand, daher sind insbesondere Fußballschuhe gefragt. Die sind diesmal noch nicht dabei, aber da lasse sich sicher noch etwas machen, ist der Zehdenicker Vereinschef optimistisch. „Im Winter werden wir unser Lager noch einmal richtig auf den Kopf stellen“, sagt er. Zum Wegschmeißen seien viele Sachen – vom ausgedienten Trikotsatz bis zum Trainingsleibchen – doch viel zu schade. „Und dann machen die Kids in Kenia noch ein bisschen Werbung für den SV Zehdenick“, fügt er schmunzelnd hinzu.
Dreimal war Heike Obst schon in dem Land. Kisumu, der Bestimmungsort des Zehdenicker Stoffs, liegt am nordöstlichen Zipfel des Victoriasees. Für die Kinder wird es ein Weihnachtsgeschenk werden. Denn vorher werden die Sachen kaum da sein, vermutet die Himmelpforterin. Vielleicht werde sie einen Fußball schon einmal symbolisch vorab verschicken, sagt sie. Ende Oktober soll ein Überseecontainer auf den Weg gebracht werden. Um den finanzieren, seien auch Geldspenden für das Projekt wertvoll.

In Kenia könne man schon mit kleinen Beträgen viel anfangen. „Viele Eltern können sich gerade einmal die Schuluniform für die Kinder leisten“, berichtet Heike Obst. Beim Fußball aber spielen Herkunft und Stand keine Rolle. „Da sind alle gleich, alles Fußballer. Der Fußball verbindet die Menschen“, sagt die Verwaltungsangestellte.

LED-Flutlicht soll kommen, Pfandbecher sind schon da

Als die Anfrage kam, musste man beim SVZ nicht lange überlegen, erinnert sich Peter Hildebrandt. „Wir freuen uns, so einen kleinen Beitrag leisten zu können.“ Überhaupt sei sich der Verein seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. „Gerade versuchen wir, unseren ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten“, so der Vorsitzende. Seit dieser Saison gibt es in der Gema-Baustoffe-Arena an der Havel beispielsweise ein Pfandbechersystem. So soll bei den Heimspielen weniger Plastikmüll produziert werden. Im Umkleidetrakt wurde zudem mit Hilfe der Stadtwerke Zehdenick eine neue Heizungsanlage installiert. Moderne Solarthermie soll bei der Warmwasserbereitung helfen und Energie einsparen. Nächster Schritt: „LED-Flutlicht für unseren Kunstrasenplatz“, so Hildebrandt. Nachdem das Projekt im Rahmen des Goldenen Plans zunächst nicht berücksichtigt wurde, will man dafür im kommenden Jahr einen neuen Anlauf nehmen.

INFO Wer das Projekt unterstützen möchte, kann sich bei Heike Obst unter heike.obst@t-online.de melden.