Interview mit „Nadel“

„Alle haben sich an die Vorgaben gehalten“

Fußball-Landesliga: Zehdenicks Torwart Andreas Nadler über seinen Aushilfsjob und den 4:1-Sieg in Neustadt

 

Zwei-, dreimal wurde Andreas Nadler ernsthaft geprüft, ansonsten verlebte Zehdenicks Aushilfs-Schlussmann am Sonnabend in Neustadt eine entspannte Landesliga-Partie, die sein Team mit einer starken Leistung am Ende mit 4:1 gewann. Nach dem Abpfiff sprach Sportredakteur Gunnar Reblin mit dem 34-jährigen Urgestein des SVZ.

 

Herr Nadler, wie kam es dazu, dass Sie zum erneuten Male die Torwart-Handschuhe überstreifen und aushelfen mussten?

Der Anruf kam heute Vormittag. Der Trainer hat mir gesagt, dass ich stehen muss, weil es bei unserer Nummer eins nicht geht. David Rogowski hat sich im Training einen Nerv eingeklemmt, die Spritzenkur schlug aber nicht an. So bin ich schon zu meinem dritten Einsatz in dieser Saison gekommen. (lacht)

 

Sie wurden jedoch kaum gefordert. War Zehdenick zu stark oder Neustadt zu schwach?

Ganz ehrlich, ich hatte Neustadt stärker eingeschätzt. Vielleicht haben sie es heute auch nicht auf den Platz zeigen können. Aber wir haben die Vorgaben des Trainers wirklich gut umgesetzt. Mit der frühen 2:0-Führung im Rücken hatten wir zudem einen perfekten Start. Allerdings haben wir danach die Zügel wieder etwas schleifen lassen, waren nachlässig. Und schon gab‘s ein Gegentor. Blöd für Moritz (Grasmann, d. Red.), der vorher ausgerutscht ist, so dass der Ball überhaupt erst zum Stürmer kam.

 

Was war der Schlüssel heute, dass Zehdenick nach einem Leistungs-Hänger in die Erfolgsspur zurückgefunden hat?

Der unbedingte Wille, das Spiel gewinnen zu wollen. Der war heute da, von der ersten Minute an. Und, alle haben sich an die Vorgaben gehalten.

 

War die Stimmung nach der jüngsten Blamage gegen Hennigsdorf und der 1:3-Pleite zuvor in Angermünde angespannter als sonst?

Nein, hatte ich zumindest den Eindruck. Es war eine gute Stimmung, auch schon unter der Woche im Training. Wir müssen halt unsere Qualität nur auf den Platz bringen, dann sind wir auch erfolgreich.

 

Mit Stefan Elor (35 Jahre)wurde neben Ihnen ein weiterer Routinier aufgeboten. Wie wichtig ist „Ossi“ noch für dieses Team?

Unheimlich wichtig. Für mich ist er immer noch ein Führungsspieler. Er hat ja, so wie ich auch, vor der Saison gesagt, dass er nur noch im Notfall aushelfen würde. Heute war eben solch ein Notfall. Und Ossi war stark, unheimlich präsent im Mittelfeld, hat unserem Spiel Stabilität verliehen.

 

Gunnar Reblin

Sportredakteur Ruppiner Anzeiger